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Bundeswirtschaftsminister Habeck besucht die Universität Bayreuth
31.07.2022
Jürgen Bayer (Geschäftsführer Stadtwerke Bayreuth), Thomas Ebersberger (Oberbürgermeister Stadt Bayreuth), Robert Habeck (Bundeswirtschaftsminister), Prof. Dieter Brüggemann (Leiter Zentrum für Energietechnik an der Universität Bayreuth)
Im Zuge seiner Sommertour hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Donnerstag Bayreuth besucht. Auf dem Programm stand unter anderem eine Besichtigung des innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-Systems (iKWKS) der Stadtwerke Bayreuth am Campus der Universität Bayreuth.
Im vergangenen Oktober haben die Stadtwerke Bayreuth das erste deutsche innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-System (iKWKS) in den Probebetrieb genommen. Es versorgt die Universität Bayreuth mit Wärme und befindet sich seit Jahresbeginn im Regelbetrieb. Für die Wärme sind dort nicht mehr nur Gasbrenner im Einsatz, sondern vor allem im Winterhalbjahr ein Blockheizkraftwerk, das neben Wärme auch Strom erzeugt. Ergänzt wird es durch große Wärmepumpen, die im Sommerhalbjahr weite Teile der benötigten Wärmeenergie liefern, und einen Elektrodenkessel, der Wärme aus Überschußstrom erzeugt.
Das iKWKS vermeidet jährlich den Ausstoß von rund 5.000 Tonnen CO2.
Mit der Optimierung des iKWKS beschäftigt sich derzeit ein Forschungs-verbund bestehend aus der Universität Bayreuth – mit dem Zentrum für Energietechnik (ZET) unter der Leitung von Professor Dieter Brüggemann – und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden – mit deren Institut für Energietechnik (IfE) unter der Leitung von Professor Markus Brautsch.
Am Donnerstag hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Zuge seiner Sommertour das iKWKS der Stadtwerke Bayreuth vor Ort besichtigt. Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer sprach von einer „Pionierleistung“, die nur in enger Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth realisiert werden konnte. Das Projekt habe in der Branche bereits für Aufsehen gesorgt und er sei zuversichtlich, dass die Stadtwerke weitere Projekte anschieben können, die zur Wärmewende beitragen. „Wir freuen uns, dass sich der Bundeswirtschaftsminister für unsere Aktivitäten interessiert“, sagte Jürgen Bayer. „Das Gespräch war äußerst spannend und es hat gezeigt, wie fundiert er sich in energiewirtschaftlichen Themen auskennt. Er weiß um die Herausforderungen unserer Branche – gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in der Gasversorgung.“
In Bezug auf die Versorgungssicherheit betonte Habeck, es werde alles dafür getan, „damit wir nicht in eine Situation kommen, wo politisch entschieden wird, dass wir Lasten abschalten“. Dieser Schritt könne zwar nicht vollends ausgeschlossen werden, aber alle Mechanismen davor seien besser. Es gehe unter anderem darum, die Verbräuche zu reduzieren. „Wenn die deutschen Speicher voll sind, reichen die für einen durchschnittlichen Winter zweieinhalb Monate – ohne weitere Zuflüsse. Aber wir kriegen ja weitere Zuflüsse: Norwegen, die Niederlande, die LNG-Terminals – die werden ja weiter liefern. Hinzu kommt die Kapazität, die wir in Wilhelmshaven und Brunsbüttel aufbauen. Wenn dann auch noch die Verbräuche reduziert werden, wie sie europäisch verabredet wurden, dann bewegen wir uns in einem Korridor, der keine Zwangsläufigkeiten auslösen muss. Dass die Häuser der Kunden warm sind, das ist das Primat der Kaskaden, die wir aufgebaut haben.“